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14. August 2013

Liebe Oma,

Ich vermisse dich immer noch sehr. Nicht mehr jede Stunde, jeden Tag, aber immer mal wieder. Manchmal sitze ich vorm Telefon und denke: „Jetzt Oma anrufen. Von heute erzählen. Wie gut das mit dem Klavierstück geklappt hat. Wie der Urlaub war. Einfach ein bisschen plaudern.“

Das geht nicht mehr. Und das macht mich immer noch unendlich traurig. Mein einziger Trost ist, dass ich mir vorstellen kann, du guckst mir zu. Siehst, was ich mache. Was gut läuft. Was schlecht gelaufen ist. Ich stelle mir manchmal vor, dass du wie ein Engel bist. Der mich begleitet. Du bist da. Irgendwie. Ansonsten könnte ich das alles gar nicht aushalten.

Mittlerweile hat sich mein Leben eingependelt. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass dein Platz in meinem Leben nicht größer ist. Aber ich glaube, du bist glücklich so.

So langsam kommt bei mir aber auch die Angst vor deinem Jahrestag auf. Dein erster Geburtstag ohne dich. Ein komisches Gefühl. Opa geht es mal besser, mal schlechter. Mit ihm habe ich -leider- nie so viel Kontakt wie zu dir gehabt.

Das neue Schuljahr startet bald. Es ist mein letztes. Ich würde dir so gerne mein Abitur zeugnis zeigen. Weil ich weiß, wie stolz du darauf wärst. Wie glücklich. Bei dem Gedanken daran kommen mir immer noch die Tränen. Ich bete darum, dass du trotzdem siehst, was ich tue.

Ich liebe dich. Und ich vermisse dich. Ganz doll.

Deine Enkelin